Mit den 5 Sprachen der Liebe hat der bekannte Paartherapeut und Buchautor Gary Chapman während seiner Arbeit mit Paaren herausgefunden, was Paare glücklicher macht. Und warum ihre Kommunikation gelungener ist als bei anderen Paaren.

Zugegebenermaßen sollten wir nicht nur im Ruhestand auf unsere Partnerschaft achten, doch wie im Artikel über die Partnerschaft sollten wir unsere Partnerschaft behutsam beachten und sorgsam mit ihr umgehen. Denn es verändert sich doch so viel. Außer der Liebe an sich hoffentlich 🙂  Doch das Miteinander im Alter unterliegt einem Wechsel. Und ich spreche hier nicht von der Sexualität.

Vielmehr auch das sogenannte tägliche „einerlei“. Vielleicht, weil ein*e Partner*in körperlich schneller abbaut als der andere. Und glaubt mir, wir merken es an uns selbst zuerst und möchten es gar nicht wirklich wahrhaben, dass der berühmte Zahn der Zeit an uns nagt. Vielleicht entdecken wir im Alter aber auch ganz andere Seiten an der anderen, die auch sehr liebenswert sind.

Darum ist es umso wichtiger darauf zuschauen, wie wir dem Partner zeigen können, dass wir ihn lieben. Gary Chapman also fand heraus, dass wir uns in insgesamt 5 Sprachen der Liebe sagen bzw. zeigen, dass wir uns lieben. Gerne füge ich persönlich sogar noch eine sechste hinzufügen.

Die Sprachen

Die Reihenfolge, in der ich dir diese Sprachen nun vorstelle, sagen rein gar nichts über die Wertigkeit aus. Beachtenswert ist allerdings, dass wir selbst oft andere Sprachen verwenden, um unsere Liebe und Zuneigung zu zeigen, als wir es für uns selbst im Gegenzug für uns empfinden. Ich zum Beispiel mache total gerne Geschenke, bin aber selbst nicht so der „Geschenke-Typ“, denn mir sind andere Dinge wichtiger.

Qualitätszeit

Bei der Trauung eines befreundeten Paares sprach der Pastor vor vielen Jahren in seiner Rede schon davon, Zeit miteinander zu verbringen, bedeute nicht, in der gleichen Richtung auf den Fernseher zu schauen. Damals war der Begriff der Qualitätszeit bei weitem noch nicht so gebräuchlich wie heute. Und gemeint hat er eigentlich nichts anderes als: Wenn wir als Paar Zeit miteinander verbringen, dann sollten wir sie auch nutzen. Um uns auszutauschen, gemeinsam etwas zu erleben oder zu genießen. Und dabei einfach den Fokus auf uns zu haben.

Mein Beruf bringt es mit sich, dass ich viel reisen darf. Mein Mann bleibt in der Regel zu Hause. Letztens bekam ich eine WhatsApp, die er mit „die zwei temporär Einsamen“ beendete. Der zweite war der Hund :-). Nun, es ist nicht wirklich Qualitätszeit, wenn ich zu Hause arbeite und alleine in meinem Büro sitze. Doch können wir zwischendurch durchaus mal einen Kaffee miteinander trinken und uns unterhalten. Oder, wenn es mein Tagesplan möglich macht, auch gemeinsam auf die  Hunde-Runde gehen.

Verbringt doch einfach mal bewusst Zeit mit eurer/m Partner*in und bleibt auf euch fokussiert.

Kleine Geschenke

Schon der Volksmund sagt, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Wessen Liebessprache Geschenke sind, für den erhalten sie auch die Liebe.

Mit kleinen Geschenken ist nicht immer nur der Einkaräter gemeint. Der ist ja auch nicht sehr groß ;-). Kleine Geschenke können etwas sein, was wir unterwegs entdecken und uns direkt durch den Kopf schießt: Das könnte ihm oder ihr gefallen. Oder an die Lieblingsschokolode beim Einkaufen denken.

Nicht gemeint sind hiermit z. B. regelmäßige Blumensträuße zum Wochenende. Zu Beginn freut sich die Beschenkte noch, doch gerade die Regelmäßigkeit nutzt es ab. Eine solche routinemäßige Gabe macht es so selbstverständlich und wird oft dann sogar erwartet.  Ich habe durchaus schon Frauen erlebt, die sich beschwert haben, wenn es dann mal keinen Blumenstrauß gab. Und die Männer empfinden es dann manchmal auch als Pflicht.

Nein, das überraschende ist hiermit gemeint. Dem anderen einfach einmal zeigen: Hey, ich habe an dich gedacht.

Loben

Ja, und vielleicht bist du jetzt ein wenig irritiert oder schmunzelst, wenn du diese Überschrift liest. Loben! Was hat das mit Liebe bzw. Liebe zeigen zu tun? Wenn du mich fragst, sehr viel. Und gerade jetzt, im Ruhestand.

Die meisten von uns haben gelernt, sich zu bedanken: Für Geschenke, für Unterstützung, die Liste ist vielfältig. Wann hast du deine*n Partner*in das letzte Mal gelobt, dich bei ihr bedankt? Denn gerade in einer Partnerschaft werden viele Dinge als selbstverständlich angesehen. Aber was, wenn gerade das ausgesprochene Wort, vielleicht nur ein kleines Danke, genau das ist, worauf der andere wartet?

Ein mir sehr lieber Mensch sagte mir vor kurzem: „Ich kümmere mich um alles, das Haus, das Kind, schaue einfach das alles läuft. Und er? Er kommt am Wochenende nach Hause und bemerkt nicht einmal, was ich alles erledigt habe.“ An diesem Beispiel kannst du gut sehen, vermutlich würde ein kleines Wort reichen, ihr zu zeigen, ich sehe was du alles machst, und ich danke dir dafür. Diese beiden sind vom Ruhestand noch weit entfernt. Doch ähnlich Situationen finden wir in fast jeder Beziehung. Sehr vieles von dem was wir tun, ist so selbstverständlich, ja wird als selbstverständlich angesehen.

Gerade im Ruhestand ist das Lob häufig ein Faktor, der vielen fehlt. Einfach die fehlende Anerkennung. Und warum zeigen wir uns die nicht einfach, indem wir der anderen zeigen, es ist toll was du machst und / oder ich danke dir dafür.